Nein zum Single-Sein. Ja zur Partnerschaft.
In Deutschland leben etwa 17 Millionen Singles, von denen mehr als 80 Prozent sich nach der großen Liebe sehnen. Es erscheint fast schon absurd, dass so viele Frauen und Männer einen dringenden Wunsch hegen, der sich hartnäckig nicht erfüllen will. Was könnte dahinterstecken?
Man mag denken, dass es früher anders war – dass weniger Menschen allein waren, wenn sie dies nicht wollten. Erinnerungen an die Kindheit tauchen auf: eine unverheiratete Tante mit ernster Miene, hinter vorgehaltener Hand als „alte Jungfer“ bezeichnet, die zu Weihnachten eingeladen wurde, weil sie niemanden hatte. Oder der eigenartige Onkel, ein verschrobener Junggeselle mit dicker Brille, der errötete, sobald er eine Frau sah.
Liebespech, unerwiderte Liebe, Trennung und Liebeskummer gab es schon immer. Doch die Tatsache, dass heutzutage so viele Menschen, die sich nach Zweisamkeit sehnen, allein leben, wirkt neu und seltsam. Es erfordert immense Überwindung, die Hochzeiten von Freunden zu besuchen und ihnen ihre Freude zu gönnen. Eine Bekannte sagte mal: „Ich habe das Gefühl, die Welt formt sich zu Paaren. Auch ich möchte das! Ich möchte Teil eines Paares sein!“
In der Tat spielt die Liebe eine grundlegende Rolle dafür, dass ein Leben als erfüllt wahrgenommen wird. Der Mensch ist von Natur aus ein soziales Wesen und sehnt sich nach Nähe, Wärme und Bindung. Im Anderen erkennt er sich selbst wie in einem Spiegel. Es wird behauptet, dass Babys durch den liebevollen Blick der Mutter sich selbst entdecken und ihr eigenes Ich erst durch die Begegnung mit einem liebevollen Du entwickeln – ein erfreuliches Gefühl der Einheit, das auch im Erwachsenenalter angestrebt wird.